Jean-Pierre Wollenschläger
Ehem. Bewohner
Warum hast du dich für diesen Lebensstil entschieden?
Wegen der Dok-Sendung «Leben auf dem Campingplatz- Überwintern am Schützenweiher» des Schweizer Fernsehens von 2013. Sie gab mir den endgültigen Anstoss, meine bürgerliche Karriere zu beenden und etwas völlig Neues anzufangen.
Warum sollte dies deiner Meinung nach, weiterhin erlaubt sein?
Weil es Menschen aller Couleur erlaubt – ob aus freiwilliger Überzeugung oder aufgrund persönlicher Umstände heraus – eine schnell, unkomplizierte und unkonventionelle Wohnmöglichkeit zu finden.
Was schätzt du am Camping?
Der Kontakt mit CamperInnen aus aller Welt, die spezielle Gemeinschaft der DauercamperInnen und die Möglichkeit, jederzeit mit dem Wohnmobil loszufahren, um neue Abenteuer zu erleben.
Was ist deine Erfahrung mit diesem Lebensstil bzw. Wohnform nach all den Jahren, in denen du hier wohnst?
Eigentlich waren wir Pioniere von Wohnformen, die heute als Tiny House oder Digitale Nomaden immer mehr AnhängerInnen finden. Dauerhaftes Wohnen auf dem Campingplatz sollte nicht eingeschränkt, sondern angesichts des aktuellen Wohnungsmarktes im Gegenteil legalisiert und ausgeweitet werden.
Persönliche Anekdote
Unvergesslich jene Nacht- und Nebelaktion, in der lastwagenweise Spritzbeton in den Uferbereich des Schützenweihers geschüttet wurde. Gut gemeint, schlecht gemacht: Der Verursacher wollte damit den Wildwuchs der Seerosen bekämpfen. Die illegale Brachial-Methode kam ihn sehr teuer zu stehen.
